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Fußball Ultras

Die Fangemeinde der Fußballvereine ist mit Herz und Seele bei der Sache. Vom Familienvater mit Kindern bis hin zu den sogenannten Ultras geht es ins Stadion. Ultras werden als fanatische Anhänger der Vereine bezeichnet. Das Bild in den Medien spricht für die Öffentlichkeit eine eindeutige Sprache. Doch was steckt hinter den Ultras wirklich? Sind sie tatsächlich von Grund auf gewaltbereit?
Ultras sehen sich als stabiler Kern der Fangemeinde ihres Vereines. Sie haben einen Vertreter, welcher direkt mit dem Verein kommuniziert. Die Ultra-Gruppen sind organisiert und besitzen eine klare Struktur. Ihr Anliegen ist es, den Verein aktiv und intensiv zu unterstützen. Ein Verein lebt von seiner Fangemeinde. Die Unterstützung der Fans pusht die Spieler zum Erfolg. Im Gegensatz zu den gängigen Fußballfans, welche in Trikots und klar sichtbar für ihren Verein eintreten, tragen die Ultras keine äußerlich sichtbaren Fantrikots.
Eine starke und dominant auftretende Bewegung
Ultras lassen sich nicht über einen Kamm scheren. Sie unterscheiden sich auf internationaler sowie nationaler Ebene. Grundsätzlich besitzen sie eine hierarchische Struktur. Viele Gesichtspunkte spielen bei der Zusammensetzung der jeweiligen Gruppierungen eine entscheidende Rolle. Politische Ausrichtungen, Altersstrukturen sowie die Intensität der Unterstützung formen die Ultras und deren Herangehensweise. Das öffentliche Auftreten der Ultras lässt sich nicht pauschalisieren.
Ein gewisser Fanatismus lässt sich nicht abstreiten. Sie sehen sich als die echten Fans des Vereins. Es gibt keine Kompromisse. Sie stecken ihre Freizeit in ihren Fankult. In sehr vielen Fußballvereinen besitzen sie durchaus einen besonderen Status. Mit Fahnen und sichtbaren Bekundungen durch Transparenten teilen sie ihre Botschaften.
Der Ursprung der dominanten Bewegung
Die Wurzeln der Ultras liegen in Italien. Mit den 50er- sowie 60er- Jahren schlossen sich die Fußballfans, welche ihre Vereine vergötterten, strukturierter zusammen. Ziel war es, ihre Mannschaft so gut es geht zu unterstützen. Die Geburtsstunde der Ultras war gekommen. Den Erzählungen nach kreierten die Fußballfans des AC Torino den Begriff der Ultras. Die wortwörtliche Übersetzung spricht von einem "darüber hinaus". Sie sind letztlich mehr als der durchschnittliche Fußballfan. Ihre Liebe für den Verein kennt sozusagen keine Grenzen.
Mit großen Fahnen und in zumeist schwarzer Kleidung treten sie lautstark mit Gesängen und Trommeln in Erscheinung. Sie sind in Blöcken nicht zu übersehen. Die sogenannten Kuttenfans der 80er Jahre sind heute mehr oder weniger Geschichte. In diesem Fall wurde von den Fußballrowdys gesprochen, mit einen erhöhter Alkoholkonsum.
Die Ultras und die Medien
In den Medien werden die Ultras oftmals pauschalisiert. Sie gelten als Rechtsradikale, Gewalttäter sowie Hooligans. Einzelne Szenen werden zum Aufhänger genommen. Schnell geraten sie in den Misskredit. Die Ultras an sich unterlagen Veränderungsprozessen. Sie stehen heute öffentlich gegen Diskriminierung aller Art. Ihre Kultur besteht darin, dass sie ihren Verein intensiv anfeuern. Ultras bringen Stimmung ins Stadion. Zwischenfälle sind nicht zu leugnen. Eine Pauschalisierung, von Radikalen zu sprechen, entspricht nicht dem tatsächlichen Bild. Ihre Anfeuerungskultur wird von den Vereinen hingegen unterstützt und geschätzt.
Ultras gelten als emotionale und sehr leidenschaftliche Fans. Sie bringen die gewünschte Stimmung ins Stadion. Sie sind nicht zu überhören und sind oftmals für die Sprechgesänge im Stadion zuständig. Die Mehrheit der Ultras sehen sich als wahre Unterstützer. Sie lehnen jedoch die Kommerzialisierung des Fußballsportes ab. Die Ultras selbst sind meist in einer Unterzahl. Im Höchstfall sind 5 % Ultras im Stadion. Eher deutlich weniger. Bei den Auswärtsspielen sind sie jedoch diejenigen, welche in einer großen Überzahl mitreisen.
Kuttenträger waren einmal
Damals waren es die Kuttenträger und heute sind es die Ultras, welche wie eine starke Wand hinter ihrem Verein stehen. Bei näherer Betrachtung der Struktur der Ultras lässt sich feststellen, dass der Anteil der Gebildeten prozentual gestiegen ist. Abiturienten, Akademiker und Studenten sind deutlich stärker vertreten als vor Jahrzehnten. Ein soziales Engagement macht sich heute zudem breit.
Vor Gewalt scheuen sich die Ultras bis heute nicht, wenn es darum geht, sich selbst zu schützen und zu verteidigen. Die Auseinandersetzung mit gegnerischen Fans kann immer wieder zum Problem werden. Hingegen scheuen sie die Auseinandersetzung mit der Polizei. Eine grundlegende Unterscheidung gegenüber den Hooligans. Das öffentliche Bild ist bis heute kritisch. Sie werden oft als fanatische Spinner betrachtet. Ultras sind lebendig und leben ihren Kult lautstark und intensiv aus. Es wird ein Balanceakt bleiben, was die öffentliche Wahrnehmung betrifft und das eigene Verhalten der Gruppierung. Durchaus wird von einer Religion gesprochen. Die Liebe zum Verein kennt keine Kompromisse.